Damit Väter ihre Elternschaft aktiv leben können, muss noch viel getan werden, und leider lässt sich das nicht von heute auf morgen ändern. Es gibt mehrere Ebenen, auf denen angesetzt werden muss.

Gendersensible Pädagogik schafft hierbei eine gute Basis, dazu braucht es aber auch Weiterbildungen zu Geschlechterrollen in allen Ebenen der städtischen Betriebe. In städtischen Betrieben und der Verwaltung können Anreize geschaffen werden, damit Väter anteilig mehr Elternzeit nehmen, als sie es aktuell tun. Dazu gehört auch, den Gender Pay Gap aktiver anzugehen und auch die Bezahlung von Fürsorge-Berufen zu verbessern. Dieser Prozess muss in eine größere Strategie eingebettet werden.

Dort, wo wir als Kommune Zugriff haben, fordern wir flächendeckende Tarifverträge. Diese führen dazu, dass alle bei gleicher Qualifikation auch gleichen Lohn erhalten.

Wir wollen also weiterhin dafür sorgen, dass so viele Unternehmen wie möglich mit Tarifverträgen arbeiten.

Entscheidende Faktoren beim Gender Pay Gap sind die ungleiche Bezahlung bei gleichwertigen Tätigkeiten, die schlechtere Bezahlung von Berufen in der Fürsorgearbeit (z.B. in der Kita) und der geringere Anteil an Frauen in Führungspositionen. Wir möchten im Rahmen einer gezielten Diversity-Strategie darauf achten, dass in der Dresdner Verwaltung und in den städtischen Unternehmen auch Frauen Chancen haben, in Führungsposition aufzurücken und die Arbeit gleichwertig und angemessen entlohnt wird.

Die beste Möglichkeit für eine Förderung der Vereinbarkeit ist eine gut ausgebaute Kinderbetreuung in den Dresdner Kindertageseinrichtungen oder später in Schulen mit Ganztagsangeboten. Wo die Stadt Arbeitgeberin ist und es den Beschäftigten hilft, wenn sie z.B. im Home Office arbeiten können, sollten wir dazu auch nicht mehr hinter die durch Corona geschaffenen Möglichkeiten zurückfallen. Dazu müssen u.a. genügend Endgeräte zur Verfügung gestellt werden.

Gute Löhne sind eine wichtige Grundlage für gute Renten im Alter. Deshalb sei auch hier nochmal die Forderung nach flächendeckenden Tariflöhnen in Sachsen erwähnt.

Alleinerziehende sind diejenigen, die das stärkste Armutsrisiko mit sich bringen. Für sie sind – zusätzlich zu einer gut ausgebauten Kinderbetreuung - verlässliche Angebote z.B. der Kinder- und Jugendhilfe sehr wichtig. Auch spielen flexible Arbeitszeitmodelle hier eine entscheidende Rolle, die bei der erfolgreichen Bewältigung des Alltags helfen können. Anlaufstellen der Stadt oder von der Stadt geförderte Projekte zur spezifischen Unterstützung von Alleinerziehenden müssen ausgebaut werden.

Wir halten außerdem Räume, in denen Menschen ihre Nachbarschaft selbst organisieren und das eigene Wohnumfeld lebenswerter gestalten können, für sehr wichtig. Daher setzen wir uns für die Schaffung von Kultur- und Nachbarschaftszentren in jedem Stadtbezirks

Dresden ein. Sie sollen Anlaufpunkt für Jung und Alt sein, damit eine übergreifende Verständigung möglich wird. Sie sollen Angebote sozialer und kultureller Natur in die Stadtteile bringen - genau dahin, wo die Menschen wohnen. Gesundheit, Körperliches und seelisches Wohlbefinden ist unabdingbar für alle.

Die kommunalpolitischen Möglichkeiten insbesondere in der Gesundheitsversorgung sind ehrlicherweise leider sehr begrenzt. Allerdings kann die Landeshauptstadt sensibilisierend auf das Städtische Klinikum wirken, das glücklicherweise ein Eigenbetrieb ist. Auch muss das Uniklinikum in seiner Rolle als Ausbildungs- und Forschungsstätte in die Pflicht genommen werden. Grundsätzlich müssen aber auf Bundesebene im Bereich der ärztlichen Ausbildung und in der Gendermedizinforschung die Weichen gestellt werden. Der Dresdner SPD sind die alltäglichen Probleme des Gender Data Gap sehr bewusst und deshalb transportieren wir dies auch an die entsprechenden Stellen oder fordern bspw. In Mobilitätsfragen einen Wegketten-Check für Dresden.