Was wollen Sie dafür tun, dass die „Charta“ für Dresden erfolgreich umgesetzt wird?
Ich werde die Charta umsetzen.
Wie stehen Sie zu einer Evaluation und beteiligungsbasierten Weiterentwicklung des Aktionsplans?
Das ist zwingend notwendig.

Als Pirat werde ich durchsetzen, dass der Datenschutzgrundverordnung in der Verwaltung Rechnung getragen wird: Die Erhebung des Geschlechts spielt keine Rolle, Bedürfnisse und Leistungen werden nach Bedarf eines Menschen
ermittelt – nicht nach dessen Geschlecht.

Was werden Sie für die Vielfalt und Erweiterung der Rollenbilder tun?

Ich werde dafür sorgen, dass Stereotypen in der Verwaltung minimiert werden. Dafür werde ich Schulungen für die Sachbearbeiter·innen ansetzen. Außerdem wird die Förderung von Initiativen und Vereinen – wie dem Gerede e.V. –
von mir ohne wenn und aber unterstützt. Ich kann mir vorstellen, einen Beirat für geschlechtliche Vielfalt einzusetzen.

Wie werden Sie dafür sorgen, dass diese gesellschaftlich anerkannt und gelebt werden können?

Als Oberbürgermeister leite ich die Verwaltung. Das gibt mir Einfluss auf einen gewissen – wenn auch wichtigen Teil – der Gesellschaft. Die Unterstützung der Stadtgesellschaft – finanziell und ideell – ist durch mich auf jeden Fall
gegeben.

Wie sehen Sie die finanzielle Situation der bestehenden Gleichstellungsprojekte in Dresden?

Es gibt zu wenige Gleichstellungsprojekte in Dresden. Es geht um Frauenhäuser, Männernetzwerke, FLINTA*- Gruppen – und dass in allen Stadtteilen. Die soziale Arbeit braucht da viel mehr personelle – also finanzielle –
Möglichkeiten. Als Oberbürgermeister werde ich mich genau dafür einsetzen. Das beinhaltet die Ermittlung von Bedürfnissen, um so gezielt Initiativen zu unterstützen und nicht sichtbare Gruppen sichtbar zu machen. Also die
jetzigen Projekte tarifgerecht zu entlohnen und Raum zu schaffen für noch fehlende Projekte.

Halten Sie diese für ausreichend?

Nein, siehe oben.

Wie werden Sie die bestehenden geschlechtsspezifischen Strukturen, Träger und Maßnahmen für Gleichstellung (Frauenprojekte, Männerprojekte, Projekte für LSBTIQ*1, Migrationsprojekte) sichern und fördern?
Eine Sicherung auf kommunlaer Ebene kollidiert immer mit den begrenzten Möglichkeiten eines kommunalen Haushalts. Mein Anliegen ist es, weitere Fördermöglichkeiten auf Landes-, Bundes- und EU-Ebene zu finden, um die
Ausfinanzierung zu sichern. Dafür braucht es die lokalen Träger·innen, weil nur diese wissen, was an Bedarf da ist und was das nächste Haushaltsjahr beinhalten muss.