- Die Charta enthält Maßnahmen, die die ganze Stadtverwaltung betreffen. Bisher erfolgt die Umsetzung sehr unterschiedlich, es gibt wenig Nachdruck von oben. Hier will ich als Oberbürgermeister dafür Sorge tragen, dass die Maßnahmen auch umgesetzt werden und die regelmäßige Evaluierung und Fortschreibung der Maßnahmen erfolgt.
- Bei der Aufstellung des ersten Aktionsplans waren Akteur:innen der Stadtgesellschaft und der thematisch versierten Träger beteiligt. Bei künftigen Fortschreibungen des Aktionsplans sollte ebenfalls eine breite Beteiligung stattfinden. Sinnvoll wäre ein ständiges Gremium, welches die Umsetzung und Fortschreibung begleitet, beispielsweise ein Gleichstellungsbeirat

  • Die Stadtverwaltung sollte als positives Beispiel vorangehen: bei Sprache und Schriftverkehr, bei Stellenausschreibungen.
  • Weiterhin sollte Sensibilität für Diskriminierungen (und deren Bekämpfung) innerhalb der Verwaltung gelebte Praxis sein.
  • Das Thema Schutz vor Diskriminierung, Vielfalt und Diversität muss regelmäßig in Fort- und Weiterbildungen angeboten werden. Für Beschäftigte mit Personalverantwortung sollte der Besuch einer entsprechenden Fortbildung mindestens einmal verpflichtend sein.
  • Die Verwaltung als Arbeitsplatz muss auch hier mit positivem Beispiel voran gehen und mit den Beschäftigten regelmäßig in Personalgesprächen nach aktuellen Bedarfen von Arbeitszeit fragen. Insbesondere für (werdende) Eltern, aber auch Menschen mit Pflegeverantwortung sollen so über Möglichkeiten von Elternzeit, flexiblen Arbeitszeiten, mobilem Arbeiten, Arbeitszeitveränderungen, Pflegezeiten informiert werden, um diese möglichste passgenau nach der eigenen Lebenssituation ausrichten zu können.
  • Da die Statistik immer noch deutlich zeigt, dass Familienaufgaben überwiegend von Frauen* verrichtet werden, sollen an dieser Stelle Männer* explizit auf die Möglichkeiten hingewiesen werden.
  • Führungspositionen sollen künftig auch geteilt werden können, um auch Teilzeit-Führung möglich zu machen. Länder wie Schweden machen damit seit Jahren gute Erfahrungen.
  • Beim Außenauftritt (z.B. durch Plakate, Pressemitteilungen, Darstellungen auf der Homepage oder im Amtsblatt) ist immer darauf zu achten, dass Rollenklischees nicht bedient werden, sondern Menschen in ihrer Vielfalt dargestellt werden.
  • Bei den Gleichstellungsprojekten seheich einen höheren Finanzierungsbedarf – nicht zuletzt durch Corona hat sich die Situation nochmals verschärft und der Bedarf ist gestiegen.
  • Hier müssen im kommenden Haushalt die Gelder erhöht werden. Und zwar schon im Planansatz. Ein Planansatz auf Basis des vorherigen Doppelhaushalts bedeutet de facto eine Kürzung (aufgrund von Personal- und Sachkostensteigerungen), daher muss von vornherein der Bedarf abgefragt und im Ansatz ausreichend gedeckt eingebracht werden.
  • Seit 2014 hat die Fraktion DIE LINKE immer dafür gekämpft, dass die Gelder im Gleichstellungsbereich deutlich erhöht werden. Bei dieser Haltung bleibt es auch.
  • Zudem müssen Träger, die Förderungen von der Stadt erhalten, endlich längerfristig gefördert werden, z.B. in Form von Leistungsvereinbarungen.