Entscheidende Faktoren beim Gender Pay Gap sind die ungleiche Bezahlung bei gleichwertigen Tätigkeiten, die schlechtere Bezahlung von Berufen in der Fürsorgearbeit (z.B. in der Kita) und der geringere Anteil an Frauen in Führungspositionen. Ich möchte im Rahmen einer gezielten Diversity-Strategie darauf achten, dass in der Dresdner Verwaltung und in den städtischen Unternehmen auch Frauen Chancen haben, in Führungsposition aufzurücken und die Arbeit gleichwertig und angemessen entlohnt wird.
Die Teilhabe am Arbeitsmarkt ist gerade für mich als Sozialdemokrat ein Herzensthema - für die Fördermaßnahmen des Jobcenters für benachteiligte Frauen habe ich konkret zwei Ideen, deren Umsetzung ich als realistisch sehe:
- entweder eine Ausschreibung für einen Träger, welche sich dezidiert für genau diese Zielgruppe arbeitet, - oder aber die Einrichtung eines konkreten Finanztopfs, auf den die bestehenden Träger sich bewerben können.
Ich möchte Räume schaffen, in denen Menschen sich und ihre Nachbarschaft selbst organisieren und das eigene Wohnumfeld lebenswerter gestalten können. Dafür möchte ich konkret die soziale Integration in den Stadtteilen, die Stadtteilkultur und Begegnung fördern.
Daher setze ich michzudem für die Schaffung von Kultur- und Nachbarschaftszentren in jedem Stadtbezirks Dresden ein. Sie sollen Anlaufpunkt für Jung und Alt sein, damit eine übergreifende Verständigung möglich wird. Sie sollen Angebote sozialer und kultureller Natur in die Stadtteile bringen - genau dahin, wo die Menschen wohnen.

Wir müssen zuallererst dringend schauen, wo genau die Bedarfe sind,welche bereits bestehenden Träger die entsprechenden Kapazitäten haben und wo neue geschaffen werden müssen. Deswegen müssen wir so bald wie möglich eine neue Gesundheitskonferenz veranstalten, am besten noch 2022, denn die COVID-19 Pandemie und die psychosoziale Versorgung sind brennende Themen. Dabei muss auch der Beirat “Gesunde Städte” einbezogen und marginalisierte Personen umfassend berücksichtigt werden. Den erarbeiteten Bedarfen muss finanziell begegnet werden.

Die Diversität, die Vielfalt der Dresdner Stadtgesellschaft spiegelt sich leider noch immer nicht in der Stadtverwaltung oder auch in Führungspositionen wider. Das möchte ich mit einem strategischen Diversity-Management angehen, in dessen Rahmen beispielsweise auch Förderprogramme für Personen, die marginalisierten Gruppen angehören, aufgesetzt werden können. Bis dieser Spiegel der Stadtgesellschaft in der Verwaltung angekommen ist, wird es allerdings leider dauern, weil dort die vergangenen Jahre nicht entschlossen an konkreten Lösungen gearbeitet und damit viel Potential verschenkt wurde

Vor allem braucht es längere Förderzeiten als die aktuell oft vergebenen 12 Monate und eine langfristige Förderung größerer Projekte - nur so können stetig Nachhaltigkeitsziele verfolgt werden. Genauso muss bei den Sparten der Förderung besser differenziert werden - aktuell konkurrieren professionelle Künstler*innen mit ihren Projekten um die gleichen Gelder wie künstlerische Laienprojekte. Dafür braucht es unterschiedliche und fachspezifische Kriterien.
Für mehr Repräsentanz muss die Stadt Anreize schaffen: beispielsweise durch Prämien für repräsentativ ausgeglichene Bühnenpräsenz, sei es durch einen ausgewogenen Anteil an Frauen oder auch anderen marginalisierten Gruppen. Diese Maßnahmen müssen in partizipativen Prozessen und im Rahmen eines allgemeinen Diversity-Managements fortlaufend überprüft und angepasst werden. Gleichzeitig muss auch gesondert gefördert werden, wenn Kunst und Kultur mobil und gemacht wird - z.B. in den jeweiligen Stadtteilund Nachbarschaftszentren. So kommt die Kunst und Kultur dahin, wo die Menschen wohnen und ihr soziales Leben auch stattfindet. Ich habe im Landtag erkämpft, dass die
Stadtbezirke über die direkt gewählten Stadtbezirksbeiräte mit eigenen Geldern ausgestattet wurden. Damit können sie unbürokratisch Projekte und Initiativen fördern, die sich für eine aktive und soziale Nachbarschaft stark machen. Ich werde aktiv in die Stadtteile hineinwirken, um diese Fördermöglichkeiten bekannter zu machen. Ich werde mich dafür einsetzen, die Stadtbezirke weiterhin zu fördern und die Mittel nach Möglichkeit zu erhöhen. Zusätzlich werde ich die bestehenden Stadtteilfonds auf alle Stadtbezirke ausweiten. Wir haben damit in Pieschen und der Johannstadt gute Erfahrungen gesammelt, an die wir anknüpfen können. Ich werde zusätzlich das neue Modell der Bürgerbudgets testen, mit denen Bürgerinnen und Bürger in einem basisdemokratischen Prozess direkt für die Finanzierung ihrer Ideen werben können.
Es braucht auch Tage, an denen beispielsweise städtische Museen für Familien und Menschen mit geringen Einkommen kostenfrei zugänglich sind, um auch ihnen den Zugang zu kultureller Bildung zu ermöglichen. Barrierefreiheit in der Sprache aber auch der physischen Zugänglichkeit - und damit die Umsetzung der UN-Behindertenrechtskonvention - muss auch bei städtischen Kultureinrichtungen und städtisch geförderten Projekten Maßgabe sein.