FDP 24
Der 2. Dresdner Aktionsplan ist langfristig und nachhaltig gedacht. Verschiedene Maßnahmen wirken auf die gleichen Ziele ein, das ist gut. Dabei fehlen jedoch Neuerungen, die neue Wirkungen erzeugen. Für die qualitative Weiterentwicklung brauchen wir beides: einerseits die Überprüfung der bestehenden Maßnahmen mit dem Ziel, solche fortzuführen, die sich als erfolgreich erwiesen haben. Andererseits neue Maßnahmen, die aktuelle Entwicklungen aufgreifen. Die Freien Demokraten Dresdens bleiben unbequem und hinterfragen, welche Maßnahmen wirken und welche Maßnahmen Zusatzarbeit für die Verwaltung ohne neue Leistung bedeuten, um damit Platz für neue Ideen zu schaffen.
Um zur sozialen Anerkennung der geschlechtlichen Vielfalt beizutragen, sind Sichtbarkeit, Begegnung und Dialog oft die ersten Schritte. Wir unterstützen daher bürgerschaftliches Engagement, das dazu beiträgt. Neben dem großen CSD und dem Queer Pride Dresden wollen wir auch kleinere, niedrigschwelligere Angebote unterstützten.
Auch Straßenbenennungen können zur Sichtbarmachung geschlechtlicher Vielfalt im öffentlichen Raum beitragen.
Hinsichtlich der juristischen Anerkennung ist die Kommunalebene häufig von Grundsatzentscheidungen auf Landes- und Bundesebene abhängig. In Dresden wollen wir aber dafür sorgen, dass solche Entscheidungen dann möglichst schnell und reibungslos vor Ort ungesetzt werden können. Dafür muss das städtische Personal entsprechend geschult und sensibilisiert werden.
Wir maßen uns nicht an, ein pauschales Urteil über die Finanzierungslage sämtlicher Gleichstellungsprojekte in der Stadt fällen zu können. Verschiedene Träger und Angebote haben ganz unterschiedliche Strukturen und Unterstützungsbedarfe. Im Vorfeld der Haushaltsverhandlungen werden wir uns selbstverständlich gern die konkreten Anliegen dieser Akteure anhören und diese Erkenntnisse zur Grundalge unserer Haushaltspolitik machen. Eine Pauschalzusage von Geldern wäre an dieser Stelle jedoch unseriös.
Die Stadt selbst hat die Möglichkeit, im Rahmen ihrer Funktion als Arbeitgeberin Rollenbilder abzubauen und Vorbilder zu schaffen.
Nachhaltig gesehen sind der Juniordoktor und Juniormeister sowie der Girls´ Day und Boys´ Day Maßnahmen, die zum Entdecken und Ausprobieren der Möglichkeiten einladen. Doch um diese Möglichkeiten wahrnehmen zu können, brauchen wir eine kinder- und familienfreundliche Stadt, in der Eltern und Kinder unabhängig vom Familienmodell diese Maßnahmen überhaupt wahrnehmen und nutzen können. Dafür setzen wir uns ein.
Offene Gewalt und andere Vergehen müssen konsequent verfolgt werden. Sensibilisierung der Ordnungsbehörden kann zu besseren Aufklärungserfolgen bei diesen Verbrechen führen. Bei alltäglicher Diskriminierung hat die Stadtverwaltung leider weniger direkte Mittel zur Hand. Ansprechstellen für Opfer und beispielsweise Beratungsstellen für Mieterrechte können hier wichtige Arbeit leisten und müssen deshalb unterstützt werden.