Grüne 24
Alle Familien verdienen Anerkennung, unabhängig von ihrer Konstellation. Dafür setzen wir uns ein, indem wir die Unterstützung für Alleinerziehende ausbauen, flexible Angebote zur besseren Vereinbarkeit von Familie und Beruf fördern und die Alleinerziehenden-Netzwerke weiter unterstützen. Die seit 2022 entstandene städtische Koordinierungsstelle unterstützen wir weiter.
Um Familien zu unterstützen, setzen wir uns für die Schaffung familienfreundlicher Spielplätze mit grundlegenden Elementen wie Beleuchtung, Trinkbrunnen, öffentlichen Toiletten mit Wickelmöglichkeit und barrierefreier Kommunikation ein. Zudem wollen wir die Öffnung von Schulhöfen und den Zugang zu Spielplätzen auf privatem Grund für die ganze Nachbarschaft fördern. Zudem ist eine solidarische Kostenbeteiligung bei den Elternbeiträgen für Kindertageseinrichtungen anzustreben, um Entlastungen bedarfsgerecht zu ermöglichen.
Um die Tarifbindung zu stärken und die Vergabepraxis an soziale Standards zu koppeln, sollen Maßnahmen ergriffen werden. Dies beinhaltet auch die flächendeckende Sicherstellung einer guten Kinderbetreuung und die Erfüllung des Ganztagsanspruchs. Darüber hinaus wird die Einführung von Diversity Management im öffentlichen Dienst angestrebt, im Einklang mit der städtischen Vielfaltsstrategie. Zusätzlich soll eine Ausbildungsoffensive durch städtische Gesundheits- und Pflegebetriebe gestartet werden, die auch Berufsorientierungsangebote in Schulen umfasst, und zwar über den eigenen Bedarf hinaus. Damit sollen nicht nur die Arbeitsbedingungen verbessert, sondern auch die Vielfalt und Qualität der städtischen Dienstleistungen erhöht werden.
Wir sind entschlossen, psychosoziale Beratungs- und Unterstützungsangebote kurzfristig dem tatsächlichen Bedarf gerecht zu werden. Angesichts bestehender Lücken im Gesundheitssystem, insbesondere für Kinder, Senior*innen, Menschen mit Migrationserfahrung sowie LSBTIAQ+ Personen, muss die Stadt Verantwortung für spürbare Verbesserungen übernehmen. Unsere Strategie konzentriert sich darauf, die Verfügbarkeit und Qualität der Gesundheitsversorgung sicherzustellen und die Sichtbarkeit sowie die Inanspruchnahme städtischer Gesundheitseinrichtungen zu verbessern.
Ein zentraler Bestandteil unserer Bemühungen ist die Sicherung und Weiterentwicklung des städtischen Klinikums als Schwerpunktversorgungseinrichtung. Wir unterstützen umfangreiche Umstrukturierungs-, Sanierungs- und Umbaumaßnahmen und setzen uns für entsprechende Fördergelder von Bund und Land ein. Zusätzlich wollen wir den Standort Trachau zu einer medizinisch und wirtschaftlich leistungsfähigen Einheit umstrukturieren, mit einem Fokus auf den Ausbau des Sozialpädiatrischen Zentrums, einem Medizinischen Versorgungszentrum und gezielten Angeboten für besondere Bedarfe wie trans* Personen und andere queere Menschen.
Im Rahmen des gesetzlichen Auftrags des städtischen Gesundheitsamtes setzen wir neue Schwerpunkte, indem wir ehrenamtliche Strukturen stärken wollen und integrative Maßnahmen für Menschen mit Migrationserfahrung verbessern wollen.
Für zunehmende Versorgungsbedarfe bei seelischen Leiden wollen wir das Zentrum für Psychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie am Weißen Hirsch aus sowie den sozial-psychiatrischen Dienst ausbauen. Wir unterstützen bestehende Beratungsangebote für Abhängigkeitserkrankungen.
Altersarmut und Alterseinsamkeit sind gravierende Gesellschaftliche Probleme. Der Aufbau und Entwicklung der Kultur- und Nachbarschaftszentren können hier ein entscheidender Faktor sein um diesem entgegenzuwirken. Unser Ziel ist es, dass langfristig alle Stadtteile Kultur- und Nachbarschaftszentren mit niedrigschwelligen kulturellen Angeboten erhalten. Diese Stadtteil- und Nachbarschaftszentren können auch als Freiräume für die individuelle Nutzung der Einwohner*innen und als Begegnungsorte dienen. Wir wollen eine Einführung von hauptamtlichen Koordinator*innen für ehrenamtliche Arbeit vor Ort, um das Engagement in der Gemeinschaft zu unterstützen und zu koordinieren.
Alleinerziehende werden seit 2022 durch eine neue städtische Koordinierungsstelle mehr als bisher unterstützt, z.B. bei der Vermittlung zusätzlicher flexibler Angebote zur besseren Vereinbarkeit von Familie und Beruf sowie der Beratung und Hilfestellung bei der Beantragung der familienpolitischen Leistungen. Die jährlich im Rathaus stattfindende Alleinerziehenden-Messe ist ein voller Erfolg. Die entstandenen Alleinerziehenden-Netzwerke müssen weiter unterstützt und an die aktuellen Bedarfe angepasst werden, damit sie auch Eltern mit Migrationshintergrund erreichen können.
Wir wollen die Förderung von barrierefreiem Aus-, Um- und Neubau von Wohnungen, die den Bedürfnissen verschiedener Zielgruppen gerecht werden, insbesondere für Wohngemeinschaften im Alter und generationenübergreifendes Wohnen. Dabei legen wir besonderen Wert auf die Berücksichtigung spezieller Bedürfnisse, wie die von LSBTAIQ+ Personen. Wohnungslosigkeit kann durch gezielte Hilfe verhindert werden,[ z.B. durch die schnelle Vermittlung von Wohnungen nach dem Prinzip "Housing First"]. Zudem sollten Maßnahmen zur Verhinderung von Zwangsräumungen und zur Unterstützung von Wohnungslosen umgesetzt werden.
Für Dresden streben wir eine inklusive, zugängliche und lebendige Szene an, die allen Menschen unabhängig von ihrer Herkunft oder Lebenssituation offensteht.
Wir möchten, dass noch mehr Menschen aktiv am Kulturleben in Dresden teilhaben können, durch nahe kulturelle Angebote in ihren Stadtteilen, vielfältige Stadtteilfeste oder Kultur- und Nachbarschaftszentren in allen Stadtteilen mit niedrigschwelligen Angeboten direkt vor der Haustür.
Bezahlbaren Probe- und Atelierräumen gehören zu lebendigen Stadträumen. Wir sehen hier eine städtisch geförderten Kreativraumbörse an, die bei der Vermittlung von Räumen hilft. Zusätzlich wollen wir temporäre Nutzungen, insbesondere von leerstehenden Ladengeschäften, ermöglichen und setzen uns für die Schaffung eines städtischen Atelier- und Probenhauses ein. Wir setzen uns für eine dezentrale Verteilung dieser Räume ein, damit Kunst und Kultur auch in den Stadtteilen für mehr Menschen erreichbar und erlebbar werden.
Um das kreative Potential in Dresden voll auszuschöpfen, bedarf es besserer Rahmenbedingungen für die Freie Szene. Die Verwaltung sollte sich verstärkt als Dienstleisterin des Kulturbereichs begreifen, im engen Austausch mit den Kulturakteur*innen stehen, Barrieren abbauen und ihre Arbeit agil den aktuellen Herausforderungen anpassen. Wir setzen uns dafür ein, dass die Freie Szene und die kommunalen Kultureinrichtungen sich gegenseitig bereichern und unterstützen können. Hierfür möchten wir eine interdisziplinäre Vernetzung der Dresdner Kulturschaffenden fördern, die von der Kulturverwaltung begleitet und unterstützt wird.
Für die kommunale Kulturförderung als wichtige Finanzierungsquelle möchten wir einen Inflationsausgleich durchsetzen, um einen automatischen Mittelaufwuchs zu gewährleisten. Dies soll dazu beitragen, die Breite der geförderten Kulturszene langfristig zu erhalten und den Institutionen sowie Akteur*innen eine bessere Planbarkeit über mehrere Förderperioden hinweg zu ermöglichen.
Des Weiteren möchten wir frei schaffende Künstlerinnen stärker in die kulturelle Bildung einbeziehen und schlagen die Einrichtung eines*r Kulturagent*in innerhalb der Kulturverwaltung vor, die ein Gesamtkonzept für Dresden entwickelt und bei Vermittlung und Beratung hilft.