Wie wollen Sie psychosoziale Beratungs- und Unterstützungsangebote ausbauen?
Der Bedarf an psychosozialen Beratungs- und Unterstützungsangeboten ist durch die Folgen der Pandemie ebenso wie der Bedarf an psychologischer und psychiatrischer Versorgung sehr stark gewachsen. Hinzu kommen die notwendigen Unterstützungen für Geflüchtete, die aus Kriegs- und Bürgerkriegsgebieten oft traumatisiert zu uns kommen. Deshalb halte ich es für zwingend, diese Angebote sowohl durch bessere Förderung freier Träger als auch durch Personalaufstockungen innerhalb der Stadtverwaltung auszubauen – sowohl für Erwachsene als auch mit Fokus auf die Bedürfnisse von Kindern und Jugendlichen.
Welche Angebote wollen Sie für strukturell benachteiligte Menschen weiter aufbauen? Für welche Zielgruppen machen Sie sich dabei stark?
Dresden ist seit vielen Jahren Projektstadt „Gesunde Städte der WHO"2 und hat ein eigenes Projektbüro. Angesichts der sozialen Situation in der Stadt und nun auch der pandemiebedingten Entwicklungen will ich durch das WHO-Projekt die notwendige Gesundheitsförderung besonders auf Personen und Familien mit geringem Einkommen sowie auf Migrant*innen fokussieren.
Die letzte Gesundheitskonferenz fand 2016 in Dresden statt. Wie können sich künftig wieder einzelne Personen und Initiativen zur Gesundheitsförderung in der Stadt einbringen?
Nach meinem Amtsantritt als Oberbürgermeisterin will ich ein Expertengremium aus Wissenschaftler*innen, Praktiker*innen aus verschiedenen sozialen Bereichen und Mediziner*innen einsetzen, das uns Empfehlungen zum Umgang mit der Pandemie und ihren Folgen in unserer Stadt gibt. Diese Empfehlungen will ich dann mit den Einwohner*innen öffentlich diskutieren (Konferenz, Möglichkeiten im Internet) und daraus die entsprechenden Schlussfolgerungen ableiten.
1 Über das WHO-Projekt "Gesunde Städte" | Landeshauptstadt Dresden