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Wie wollen Sie dafür sorgen, dass Menschen mit Migrations- und Fluchterfahrung vor Diskriminierung und Gewalt in Dresden, insbesondere im öffentlichen Raum, geschützt werden?

Die jährlich stattfindenden Wochen gegen Rassismus und die Interkulturellen Tage unterstütze ich als Oberbürgermeisterin in ihrer ganzen Themenvielfalt, damit Vorurteile abgebaut und Zusammenhalt gestärkt wird. Die Arbeit der Beratungsstellen (ADB, Antidiskrimminierungstelle der Gleichstellungsbeauftragten im Rathaus) ist wichtig für die Beratung Betroffener. Zivilgesellschaft zu stärken heißt für mich auch das BÜNDNIS gegen Rassismus stärken.

Wie werden Sie sich dafür einsetzen, dass sich die Institutionen der LH Dresden für deren Interessen und Bedarfe öffnen und vorhandene Barrieren abgebaut werden? Was werden Sie gegen Alltagsrassismus (z.B. bei Job- und Wohnraumsuche) tun?

In diesem Bereich hat sich das Integrationskonzept der Landeshauptstadt Dresden konkrete Ziele gesetzt, an denen in der Verwaltung gemeinsam weitergearbeitet werden muss. Zum Start meiner Amtszeit im Herbst 2022 will ich externe Fachleute, Initiativen und Betroffene gemeinsam mit der Stadtverwaltung zu einem Integrationskongress einladen, in dem wir beraten und gemeinsam definieren, wo wir in der Stadt stehen und was wir gegen Alltagsrassismus und für Integration tun müssen. Diese gemeinsamen Ziele werden dann regelmäßig öffentlich evaluiert.

Welche Ideen wollen Sie umsetzen, damit sich Menschen mit Migrations- und Fluchterfahrung in alle gesellschaftlichen Bereiche des Dresdner Stadtlebens gleichberechtigt einbringen können und diese aktiv mit ihren vielfältigen Erfahrungen und Perspektiven mitgestalten können?

Eine moderne lebendige Demokratie zeichnet sich besonders auf kommunaler Ebene dadurch aus, dass die Bürgerinnen und Bürger gehört werden und die Möglichkeit haben, sich mit ihren Bedürfnissen und Meinungen in die Gestaltungsprozesse vor Ort zu beteiligen sowie einzubringen – und zwar unabhängig von ihrem Einkommen oder Bildungsstand. Deshalb werde ich eine im Bereich der Oberbürgermeisterin angesiedelte, ressortübergreifende „StabsstelleBürger*innenbeteiligung“ schaffen und ein Konzept für die Stadtverwaltung zur Erarbeitung niedrigschwelliger Beteiligungsangebote sowie geeigneter digitaler Formate entwickeln.

Setzen Sie sich dafür ein, dass dauerhaft in Dresden lebende Migrant*innen an Kommunalwahlen teilnehmen können?

Ja, denn Mitbestimmung fördert Integration. Dafür habe ich mich bereits im Sächsischen Landtag in meiner Zeit als Landtagsabgeordnete eingesetzt, denn das kann nur über ein Landesgesetz geregelt werden. Als Oberbürgermeisterin werde ich hier weiter Druck machen.